Welt-Frühchen-Tag in der Klinik Donaustadt

Welt-Frühchen-Tag in der Neonatologie der Klinik Donaustadt

Etwa jedes 10. Baby kommt zu früh auf die Welt – also vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche. Jonas war eines von ihnen. Er wurde nach 28 Schwangerschaftswochen und zwei Tagen geboren und in der Klinik Donaustadt betreut. „Ohne das Team der Neonatologie wäre Jonas heute wahrscheinlich gar nicht mehr da“, erzählt seine Mutter.

Seit 30 Jahren kümmert sich das Team der Neonatologischen Intensivstation der Klinik Donaustadt um die Kleinsten der Kleinen. Im Jahr werden dort rund 150 Frühgeborene ab 24 Schwangerschaftswochen betreut. Davon sind etwa 70 sehr kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm.

Buntes Treiben mit Luftballons, Bastelstationen und Führungen

Anlässlich dieses Jubiläums und des Welt-Frühgeborenen-Tages am 17. November hat die Neonatologie ehemalige Frühchen und deren Familien in den Mehrzwecksaal der Klinik Donaustadt eingeladen. Auch der heute 4-jährige Jonas und seine Eltern sind gekommen. Den Familien bot sich ein buntes Treiben mit Luftballons, Bastel- und Spielestationen sowie Führungen durch die Neonatologische Abteilung. „Wir möchten gemeinsam auf den Weg zurückblicken, den die Kinder und Familien bisher gegangen sind. Sie haben eine außergewöhnliche Zeit hinter sich, die mit einigen Herausforderungen, aber auch viel Hoffnung und Zuversicht verbunden war“, sagt die Leiterin der Neonatologischen Intensivstation der Klinik Donaustadt Farnaz Darbandi.

Simulation des Mutterbauches

Die erste Zeit im Leben eines Menschen ist entscheidend. Schwangerschaft, Geburt und die Entwicklung in den ersten beiden Lebensjahren legen den Grundstein für die Zukunft. „Um für eine gute Entwicklung zu sorgen, müssen wir mit unseren therapeutischen und technischen Möglichkeiten den Mutterbauch simulieren“, erklärt Farnaz Darbandi. Zu diesem Zweck kommen unter anderem Inkubatoren („Brutkästen“), verschiedene Beatmungsmethoden und Medikamente zum Einsatz. Denn Frühgeborene haben viele Risikofaktoren, beispielsweise eine erhöhte Gefahr für Hirnblutungen sowie schwere Infektionen oder Darmkomplikationen. Solche schweren Komplikationen kommen in etwa 20 bis 30 Prozent der Fälle vor. Darauf möchte der Welt-Frühgeborenen-Tag aufmerksam machen.

Eltern wichtiger Bestandteil der Intensivpflege

Demnach ist die bestmögliche Versorgung in der Neonatologie von enormer Wichtigkeit. Sie kann beispielsweise Risiken für spätere Erkrankungen minimieren und so zu einem gesunden Leben beitragen. Um das zu ermöglichen, ist in der Klinik Donaustadt ein multidisziplinäres Team im Einsatz. Ärzt*innen (z.B. Radiologie, Augenheilkunde, Kinderchirurgie, Neurochirurgie), Pflegekräfte, Physiotherapeut*innen, Diätolog*innen und Logopäd*innen kümmern sich um die Frühgeborenen. Für die oftmals herausfordernden Situationen stehen den Eltern Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen zur Seite. Auch die Clowndoctors der Roten Nasen sind Teil des familien-orientierten Behandlungs-Konzeptes. Während die Eltern vor drei Jahrzehnten noch als Besucher*innen auf der Neonatologie gesehen wurden, gab es hier einen Paradigmenwechsel. „Heute sind sie fixer Bestandteil der Betreuung und jeden Tag anwesend, kuscheln mit den Frühchen oder unterstützen tatkräftig bei der Pflege“, erklärt Sandra Müller, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Neonatologie der Klinik Donaustadt.

Welt-Frühchen-Tag in der Klinik Donaustadt
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